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kraftwerk

Pop-Art mit Kraftwerk

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Eigentlich kann ich mich nicht mehr zurück erinnern als meine Faszination für Kraftwerk anfing. Ich glaube es war der Song “Autobahn”, den ich im Radio hörte und mein Vater mir von Kraftwerk erzählte. Die Erinnerungen sind aber verwaschen. Der nächste Fixpunkt war der Auftritt Kraftwerks bei den MTV Europe Music Awards 2003. Sie wurden von Kylie Minogue angekündigt und ich erinnere mich daran wie geschockt ich von den nicht vorhandenen Emotionen des Publikums war.

cc-by-sa Daniele Dalledonne

Eigentlich kann ich mich nicht mehr zurück erinnern als meine Faszination für Kraftwerk anfing. Ich glaube es war der Song “Autobahn”, den ich im Radio hörte und mein Vater mir von Kraftwerk erzählte. Die Erinnerungen sind aber verwaschen. Der nächste Fixpunkt war der Auftritt Kraftwerks bei den MTV Europe Music Awards 2003. Sie wurden von Kylie Minogue angekündigt und ich erinnere mich daran wie geschockt ich von den nicht vorhandenen Emotionen des Publikums war. Wie konnte man da nicht tanzen? Vielleicht versuchten sie die vier, in grün gekleideten, Musiker auf der Bühne zu imitieren. Für mich absolut unverständlich. In Zeiten in denen wir von großen Pop-Gesten überrumpelt werden, sind vier stillstehende Männer hinter Leuchtpulten, nicht zu begreifen. Ein Performance-Brainfuck seines gleichen.

Gerade das Livealbum “Minumum-Maximum” lief bei mir rauf und runter. Jahrelang. Es rettete mich durch die tristen Tage meines Zivildienstes wenn ich zu “Mensch Maschine” Gemeindebriefe austeilte. 2009 dann die Nachricht: Kraftwerk treten für drei Konzerte in dem alten Volkswagen Kraftwerk auf. Mit mehreren Accounts ergatterte ich vier Tickets. Das erste mal das ich wirklich stundenlang überlegte welches T-Shirt ich anziehen sollte. Ich musste ja irgendwie musikalisches Verständnis heucheln. Ich entschied mich für mein altes, halb zerbröseltes, Joy Division Shirt. Als wir dann die Brücke über den Mittellandkanel überschritten hatten, konnte ich die Aufregung kaum mehr ertragen. Und mit dieser Erwartung in den Beinen wurde ich nicht enttäuscht. Was eine Show. Und als dann in der Pause noch 3D-Brillen verteilt wurden, war mir klar das ich bei etwas ganz Besonderem teilnehmen würde. Die drei Konzerte von Kraftwerk in Wolfsburg waren die Premiere ihrer 3D-Show! Dies wird in der ARTE-Dokumentation verschwiegen. Sie stellen sogar den TATE-Auftritt, in einem Londoner Kraftwerk, als den ersten ihrer Art dar. Leider ein wenig zu spät. Wolfsburg ist vielleicht nicht London, aber die Industrialität der Arbeiterstadt passt perfekt zu der Fortschrittlichkeit Kraftwerks.

Eins der besten Konzerte auf dem ich jemals war! Vielleicht sogar das Beste! 2011 war ich auf einer kleinen Museumsexkursion in München. Einer der Gründe für unseren Besuch in München war die Kraftwerk-Installation im Lenbachhaus. Dort wurden die 3D-Visuals der Band gezeigt. Auch wenn nur noch ein original Mitglied bei den Live-Auftritten dabei ist: Kraftwerk funktioniert. Sie sind ein Kunstwerk geworden welches nicht aus menschlichen Mitglieder bestehen muss. Dies hat die Ausstellung in München gezeigt.

Und nun kommen wir zu der Dokumentation “Pop-Art” auf dem Sender ARTE. Schaut sie euch an bevor die Contentmafia sie offline gehen lässt:



kraftwerk in münchen

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Letzten Samstag sind meine Frau und ich mit einigen Gaststudenten der ADBK Nürnberg nach München auf ein paar Museumsbesuche gefahren. Ich hatte eigentlich nur einen Wunsch: Ich wollte unbedingt in die Kraftwerk 3D Installation. Vor ca. 2 Jahren hatte ich das Glück Kraftwerk Live in Wolfsburg zu sehen. Einmal pro Jahr veranstaltet Volkswagen Kunst und Kultur in ihrem stillgelegten Hauptkraftwerk. Dort haben nun schon solche Leute wie Sting und BB King gespielt.

Letzten Samstag sind meine Frau und ich mit einigen Gaststudenten der ADBK Nürnberg nach München auf ein paar Museumsbesuche gefahren. Ich hatte eigentlich nur einen Wunsch: Ich wollte unbedingt in die Kraftwerk 3D Installation.

Vor ca. 2 Jahren hatte ich das Glück Kraftwerk Live in Wolfsburg zu sehen. Einmal pro Jahr veranstaltet Volkswagen Kunst und Kultur in ihrem stillgelegten Hauptkraftwerk. Dort haben nun schon solche Leute wie Sting und BB King gespielt. Das hatte mich nicht gerade beeindruckt aber als ich las das Kraftwerk für drei Konzerte Gast in Wolfsburg sein würden bin ich vor Freude ausgerastet. Seit ihrer “Minimum-Maximum” DVD wollte ich sie unbedingt mal live erleben. Maximal zwei Tickets pro Personen-Abgabe überlistete ich mit dem Namen meines Vaters. Und so kam es das wir zu einem der, sofort ausverkauften, Konzerte gingen. Das spezielle Ambiente war schon sehr besonders. Das Kraftwerk wirkte als sei es erst gestern noch im Betrieb gewesen. In der Mitte dann die Bühne. Viele Menschen haben sehr weite Wege auf sich genommen um an diesem Ereignis dabei zu sein. Man hörte das viele aus Amerika angereist sein. Dann ging es los…“Die Mensch Maschine”…alles spielte sich so ob wie ich es von der DVD kam…sogar fast die identische Setlist wurde gespielt. Bei der Pause wo sich die Musiker in die Grünen-Schwarzlicht-Anzüge schmeißen wurden dann Brillen verteilt…erst wusste man nicht was bald passieren würde. Es waren die 3D Brillen die dieses Konzert besonders machen würden. Kraftwerk hatten den zweiten Teil ihres Konzertes in 3D neu entwickelt. Es waren die bekannten Hintergrund Grafiken nur das man sie jetzt in 3D bestaunen konnte.

Es verwunderte mich nicht das Kraftwerk ihre eigene Kunstinstallation bekommen würden…und das im Kunstbau des Lenbachhauses in München. Der Kunstbau ist ein Raum in einer U-Bahnstation in München. Es werden genau diese 3D-Animationen der Live Auftritte an die Wand geworfen. Nachdem man seine Brille abgeholt hat geht man einen fast schon schwarzen Gang hinab in das Zentrum des Raumes. Der eh schon sehr düstere Raum wird durch die 3D Brillen noch um einiges schwärzer. Man hat seine Probleme damit nicht über die am Boden sitzenden Zuschauer zu stützen. Christine und ich suchten uns ein kleines Plätzchen am Rande. Die Athmosphere glich einem Konzert…viel mehr als nur einer Austellung. Die Besucher waren sichtlich begeistert von der Aufführung. Ich konnte nicht mehr als nur grinsend dort zu sitzen. Ich war happy. Ich war mir erst nicht sicher ob es Christine und die mitgekommenden Gaststundenten genau so euphorisch in sich aufnahmen wie ich…sie waren begeistert.

Und so sitze ich hier in meinem Wohnzimmer. Auf meinem Plattenteller rotiert eine Erstpressung der Kraftwerkplatte “Computerworld”. Bis heute imponiert es mich das dieses Werk älter ist als ich…



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